Internationales Symposium zur öffentlichen Relevanz privat getragener Ausstellungshäuser
Ort: Sammlung Philara
Birkenstraße 47a
40233 Düsseldorf
20. Mai, 10:30–19 Uhr
21. Mai, 9:30–13 Uhr
Eine Kooperation von Rhineland Independent und dem Masterstudiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf
Die Anzahl der Plätze ist begrenzt.
Bitte beachten Sie, dass während der Veranstaltung das Tragen einer medizinischen Maske verpflichtend ist.
Wir empfehlen die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln oder Taxi.
Die Veranstaltung wird aufgezeichnet.
Wie sieht gesellschaftlich relevantes Kunstmäzenatentum im 21. Jahrhundert aus? International wie deutschlandweit ist eine wachsende Anzahl von privat getragenen Ausstellungshäusern und Sammlungen zu verzeichnen. Ausgehend von den vier regionalen Institutionen im Verbund Rhineland Independent (Julia Stoschek Foundation, KAI 10 | Arthena Foundation, Langen Foundation, Sammlung Philara) sollen am 20. und 21. Mai 2022 in der Sammlung Philara in Kooperation mit dem Masterstudiengang Kunstvermittlung und Kulturmanagement der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf die Potenziale, gesellschaftlichen Erwartungen und sozialen Verantwortlichkeiten der privaten Sammlungs- und Ausstellungspraxis untersucht werden.
Die Konferenz verbindet wissenschaftliche Vorträge mit Beiträgen internationaler Sammler:innen und Stifter:innen, die ihre verschiedenen Institutions- und Fördermodelle zur Diskussion stellen. Neben einem Blick auf die historische Entwicklung privaten Sammelns wird die Tagung aktuelle Forschungsergebnisse zur gegenwärtigen Bedeutung privater Kunstförderung vorstellen. Welchen Einfluss haben transnationale Sammler:innennetzwerke auf Kunstmarktentwicklungen, Künstler:innenbiografien und auf das Programm öffentlicher Institutionen? Wo ergänzen private Institutionen das Angebot der öffentlichen Hand, erweitern die kulturelle Infrastruktur und ermöglichen gesellschaftliche Teilhabe? Welche Chancen und Verantwortlichkeiten ergeben sich aus diesen Überlegungen für die Zukunft? Die Tagung wird diese und weitere Fragen aus verschiedenen Perspektiven beleuchten und Möglichkeiten von kreativen Kooperationen und zukunftsorientierten Synergien ausloten.
Die Liste der Teilnehmenden wird laufend aktualisiert:
Cristina Bechtler ist Kunstsammlerin und Verlegerin von Ink Tree Editions, spezialisiert auf Kunstbücher, Portfolios und Sondereditionen zeitgenössischer Kunst, und Gründerin der E.A.T. / Engadin Art Talks, einem Forum über Kunst, Design, Architektur und andere Disziplinen, das jährlich in Zuoz im Schweizer Engadin stattfindet. Sie ist Herausgeberin der Reihe "Art and Architecture in Discussion" (Birkhäuser). Das letzte Buch "Museum of the Future: Now What?" wurde 2021 von JRP Ringier veröffentlicht. Als engagierte Menschenrechtsaktivistin ist Cristina Gründungsmitglied der Zürcher Sektion von Human Rights Watch, einer weltweit tätigen Menschenrechtsorganisation.
Fred Bidwell ist Unternehmer, Philanthrop und Sammler. Nach dem Abschluss seines Studiums der Kunstgeschichte am Oberlin College in Ohio arbeitete Fred Bidwell als Werbe- und Kunstfotograf, bevor er sich der Werbung zuwandte. Im Jahr 2011 gründeten Fred und seine Frau Laura die Fred and Laura Ruth Bidwell Foundation, um ihre Sammlung zeitgenössischer Kunst mit der Öffentlichkeit zu teilen und Kreativität und Erfindungskraft durch die Künste zu fördern. Das erste große Projekt der Stiftung war die Transformer Station, ein Ausstellungsraum für zeitgenössische Kunst im Stadtviertel Ohio City von Cleveland, der Anfang 2013 eröffnet wurde. Im August 2016 kündigte Bidwell den Start von FRONT International: Cleveland Triennial for Contemporary Art an, eine regionale Kunstausstellung, die im Juli 2022 ihre zweite Ausgabe eröffnet.
Candice Breitz (*1972, Johannesburg) ist eine in Berlin lebende Künstlerin, die seit 2007 eine Professur an der HBK Braunschweig innehat. Sie ist eng mit dem intersektionalen feministischen Kollektiv Soup du Jour verbunden, das sich kritisch mit den systemischen Ungleichheiten auseinandersetzt, die in der Kultur der zeitgenössischen Kunst vorherrschen. Anfang 2022 war sie eine der Initiatorinnen des Boykotts gegen die Kunsthalle Berlin, einer öffentlich-privaten Partnerschaft, die eine breite öffentliche Debatte ausgelöst hat. Breitz' Arbeiten wurden sind in zahlreichen bedeutenden, internationalen Museen und Privatsammlungen vertreten. In jüngster Zeit konzentriert sich Breitz' Arbeit auf die Bedingungen, unter denen Empathie erzeugt wird, und reflektiert eine mediengesättigte globale Kultur, in der eine starke Identifikation mit fiktionalen Charakteren und prominenten Persönlichkeiten mit einer weit verbreiteten Gleichgültigkeit gegenüber der Notlage derjenigen einhergeht, die in der realen Welt mit Widrigkeiten konfrontiert sind.
Gil Bronner (*1962) ist ein Düsseldorfer Immobilienentwickler und Sammler von Gegenwartskunst. Gemeinsam mit seinen Eltern Cary und Dan Georg Bronner und in Kooperation mit der Kunststiftung NRW und dem Goethe-Institut Tel Aviv realisiert er seit 15 Jahren ein Residency Programm zwischen Deutschland und Israel. Seit 2008 ermöglicht er Ausstellungsplattformen in Düsseldorf. 2016 eröffnet das kostenfrei zugängliche und nach seinen Kindern benannte Ausstellunghaus Sammlung Philara. Alleinstellungsmerkmal von Philara ist die Ausrichtung auf und Unterstützung von lokalem Nachwuchs sowie etablierten, international agierenden Künstler:innen sowie eine interdisziplinäre Ausrichtung. Darüber hinaus engagiert er sich seit mehreren Jahren als Vorstand der Freunde des Kunstpalast Düsseldorf.
Zita Cobb (*1958) ist Fogo-Insulanerin der achten Generation, Mitbegründerin und CEO der Shorefast Foundation und Gastwirtin des Fogo Island Inn. Shorefast ist eine eingetragene kanadische Wohltätigkeitsorganisation, die mit unternehmerischen Mitteln dazu beiträgt, Fogo Island, eine jahrhundertealte Fischergemeinde vor der Nordostküste Neufundlands, wirtschaftlich und kulturell zu erhalten. Zita Cobb studierte in Ottawa Wirtschaft. Nach einer erfolgreichen Karriere in der High-Tech-Branche kehrte sie nach Fogo Island zurück, um neben der immer wichtiger werdenden Fischerei ein weiteres Standbein für die angeschlagene Wirtschaft der Insel aufzubauen. Sie ist seit 2016 Mitglied des Order of Canada und wurde 2020 in die Canadian Business Hall of Fame aufgenommen. Sie hat Ehrendoktorwürden der McGill University, der Memorial University of Newfoundland, der University of Ottawa und der Carleton University.
Haro Cümbüşyan ist ein Sozialunternehmer und Sammler von Medienkunst. Er ist Gründungsdirektor von EK BİÇ YE İÇ, einem sozialen Unternehmen mit Sitz in Istanbul, das sich auf Design, Technologie und die Politik der nachhaltigen Lebensmittelproduktion und des nachhaltigen Lebensmittelkonsums in Großstädten konzentriert. Zuvor gründete Haro Cümbüşyan collectorspace, eine gemeinnützige Kunstinitiative, die darauf abzielt, private Kunstsammlungen der Öffentlichkeit zugänglich zu machen und einer kritischen Betrachtung zu unterziehen. Haro Cümbüşyan ist derzeit Mitglied des Verwaltungsrats der SAHA in Istanbul und des Centre d'Art Contemporain Genève, des Beirats von Protocinema in Istanbul und New York City, des Auswahlkomitees der LOOP Fair für Videokunst in Barcelona und des Ankaufskomitees für Medien und Performance am Museum of Modern Art in New York City.
Mareike Dittmer ist Director of Public Engagement an der TBA21-Academy, einer zeitgenössischen Kunstorganisation, die tiefere Beziehungen zum Ozean fördert und ein Inkubator für kollaborative Forschung, künstlerische Produktion und neue Formen der transdisziplinären Wissensproduktion ist, die in Ausstellungen, Forschung und politischen Interventionen resultieren. Von 2018 bis 2020 war Mareike Direktorin der Art Stations Foundation CH, und seit 2019 ist sie Dozentin an der Zürcher Kunsthochschule ZHdK. Von 2017 bis 2019 konzipierte und leitete Mareike die jährliche Disputaziuns Susch und 2016 bis 2018 leitete sie zusammen mit Julieta Aranda den 9. Futurologischen Kongress, der in Warschau, Tel Aviv und München tagte. Bis 2018 war Mareike Mitherausgeberin des Magazins frieze. Sie lebt und arbeitet in Zürich und Berlin.
Stefanie Heraeus (*1967) ist seit 2010 wissenschaftliche Leiterin und Initiatorin des Masterstudiengangs Curatorial Studies – Theorie – Geschichte – Kritik der Goethe-Universität Frankfurt am Main und der Hochschule für Bildende Künste–Städelschule. Von 2004 bis 2008 war sie Direktorin des Bielefelder Kunstvereins, von 1996 bis 2003 wissenschaftliche Mitarbeiterin bei den Staatlichen Museen Kassel.Publikationen u. a. zum Museum als Kanonisierungsinstanz, zu Curatorial Studies, zu Proto-Surrealisten im Paris des 19. Jahrhunderts, zu Hélio Oiticica’s Penetráveis. Ausstellungsprojekte mit Studierenden, u. a. in Kooperation mit dem Museum MMK für Moderne Kunst Frankfurt, Städel Museum / Städelsches Kunstinstitut und Städtische Galerie, KW Institute for Contemporary Art Berlin und Portikus Frankfurt.
Belinda Holden ist seit Januar 2020 Geschäftsführerin der Yinka Shonibare Foundation und für die strategische Entwicklung, Planung und Partnerschaften der Stiftung und ihrer Schwesterorganisation Guest Artists Space Foundation in Lagos, Nigeria, zuständig. Zuvor leitete Belinda ihre eigene Kunstberatungsfirma, die kulturelle Strategien entwickelte, kreative Kunst- und Designprogramme durchführte und Aufträge sowohl im Vereinigten Königreich als auch für das 11-Milliarden-Dollar-Projekt Melbourne Metro Tunnel and Rail in Australien vergab. Davor war sie Leiterin der australischen Niederlassung von Futurecity, einem britischen Beratungsunternehmen für Kunst, Kultur und Umwelt, das strategische Partnerschaften entwickelte und ein Kernteam sowie freiberufliche Projektmanager:innen und Kurator:innen leitete. In den vorangegangenen vier Jahren war sie bei Futurecity in London tätig und arbeitete an der Beauftragung von Künstler:innen, öffentlicher Kunst und kulturellen Strategien für u. a. The Shard, Network Rail, White City, Papworth Hospital und Guys & St Thomas's Cancer Centre.
Dr. Katrin Holzmann ist Kunstmanagerin mit Abschlüssen an der Universität Bremen und der Hochschule für Musik und Tanz in Köln, an der sie promovierte. Sie war als Beraterin für Kunstankäufe für Unternehmen und Privatpersonen, in der Sammlung Reinking, in der Alexander Tutsek Stiftung, im Auktionshaus Sotheby’s sowie in der Galerie Beck & Eggeling tätig. In ihrer derzeitigen Forschung widmet sie sich Kooperationen zwischen Privatsammler*innen und öffentlichen Museen.
Ina Klaassen (*1969) wuchs in Groningen auf und studierte dort audio-visuelle Kunst an der Minerva Art Academy sowie Kunst und Kunstpolitik an der Rijksuniversiteit Groningen. Bevor sie 2013 als Geschäftsführerin zum Boijmans kam, war Klaassen Direktorin der Willem de Kooning Academy in Rotterdam und Direktorin für Bildende Kunst an der ArtEZ University of the Arts in Arnheim, Enschede und Zwolle. Klaassen arbeitete über acht Jahre lang, u. a. als stellvertretende Direktorin, für die Stadt Rotterdam.
Als Geschäftsführerin des Museums Boijmans van Beuningen war sie für den Bereich Betriebsmanagement und die Bauprojekte verantwortlich.
2019 wurde Ina Klaassen gemeinsam mit Sjarel Ex zum CEO ernannt. Sie kümmert sich um die Zukunft des Museums, das Depot und die allgemeine Betriebsführung. Der zweiköpfige Vorstand trägt die Gesamtverantwortung für die künstlerische Politik und den Geschäftsbetrieb des Museums.
Tobias J. Knoblich (*1971) studierte Kulturwissenschaft, Kulturpolitik und Europäische Ethnologie an der Humboldt-Universität zu Berlin. Er war Referent im Sächsischen Staatsministerium für Wissenschaft und Kunst sowie Geschäftsführer des Landesverbandes Soziokultur Sachsen. Von 01/2011 bis 01/2019 wirkte er als Kulturdirektor der Landeshauptstadt Erfurt. Seit Februar 2019 ist er Beigeordneter für Kultur und Stadtentwicklung der Landeshauptstadt Erfurt.
Berufsbegleitend promovierte er am UNESCO Chair in Cultural Policy for the Arts in Development der Universität Hildesheim. Er ist Präsident der Kulturpolitischen Gesellschaft e. V. und war viele Jahre Kultursenator des Freistaates Sachsen. 2008 bis 2011 stand er dem Vorstand der Sächsischen Jugendstiftung vor. Er ist u. a. Mitglied des Fachausschusses Kultur der Deutschen UNESCO-Kommission und des Kulturausschusses im Deutschen Städtetag.
Studium der Kunstwissenschaft, Sinologie und Japanologie in Berlin und Taipeh; Promotion an der TU Berlin; Ausstellungskurator Bode-Museum Berlin SMB PK, Schloss Charlottenburg SPSG, Deutsches Historisches Museum; 2001 – 2003: Geschäftsführer des Deutschen Nationalkomitees des ICOM; ab 2004: Direktionsassistenz, Abteilungsleiter Ausstellungsmanagement und Vermittlung; 2010-2016: Vorstandsmitglied ICOM ICEE International Committee for Exhibition and Exchange; seit 2015 Direktor Kunst- und Kulturgeschichte an den Reiss-Engelhorn-Museen, Mannheim; seit 2016 chair, ICOM-ICFA International Committee for Museums and Collections of Fine Arts; Mitglied der Jury des Hermann-Sinsheimer-Preises, Plenumsmitglied Asian Art Museums & Collections in the World; seit 2022: ICOM Working Group on Collections in Storage
Mit einer Ausstellung von Vintage Fotografien von u.a. El Lissitzky, August Sander und Osamu Shiihara gründete die Kölner Galeristin Priska Pasquer im Jahr 2000 ihre eigene Galerie in Köln. Ihre aktuellen Ausstellungen reflektieren den gegenwärtigen Umbruch, indem sie mit Malerei, Virtual und Augmented Reality, Skulptur und Fotografie, Performance und Installation, Audio- und Videoarbeiten die gesamte Bandbreite der Medien der Gegenwartskunst einbeziehen. Ihr Ausstellungsprogramm ergänzt die Galerie seit langem mit themenübergreifenden Lesungen, Future Talks und Performances. Darüber hinaus stellt sie dem Publikum bereits seit 2013 ein digitales Angebot zur Verfügung mit Virtuellen Galerien, Webshop, Instagram-Talks und 3-D-Rundgängen.
Monika Schnetkamp startete ihre Karriere nach einem BWL und Kunstgeschichte–Studium bei McCann-Erickson in Johannesburg/Südafrika. Nach weiteren Stationen in internationalen Konzernen im In- und Ausland stieg sie in die Geschäftsführung des Familienunternehmens Ernst Schnetkamp GmbH in Löningen ein und übernahm 2002 als geschäftsführende Gesellschafterin die Ernst Schnetkamp Beteiliungs-GmbH.
Als leidenschaftliche kunstinteressierte Unternehmerin und engagierte Sammlerin von Gegenwartskunst gründete sie im Jahr 2008 die gemeinnützige ARTHENA FOUNDATION und das Ausstellungshaus KAI 10 im Düsseldorfer Medienhafen zur Förderung zeitgenössischer Kunst. Darüber hinaus ist sie in verschiedenen Stiftungs- und Kulturgremien tätig, u. a. im Kuratorium der Kunststiftung NRW.
Reinhard Spieler (*1964) studierte Kunstgeschichte, Klassische Archäologie und der Neueren deutschen Literatur in München, Berlin und Paris. Er promovierte 1997 über Max Beckmann: Bildwelt als Weltbild. Die Triptychen.
Es folgte von 1997-2002 ein Volontariat und wissenschaftliche Mitarbeit an der Kunstsammlung NRW/K20 Düsseldorf. Von 2002-2006 leitete er das Direktor museum franz gertsch, Burgdorf bei Bern/CH, dessen Gründungsdirektor er war; 2007-2014 Direktor des Wilhelm Hack Museums Ludwigshafen am Rhein. Seit 2014 ist er Direktor am Sprengel Museum Hannover. Reinhard Spieler absolvierte Lehraufträge an der Heinrich Heine-Universität, der Kunstakademie Düsseldorf, den Universitäten Bern, Heidelberg und Hildesheim. Seit 2018 Mitglied im Vorstand des Deutschen Museumsbundes. Er realisierte zahlreiche, gattungsübergreifende Ausstellungen und Publikationen zur Kunst der Moderne und Gegenwart.
Julia Stoschek (*1975) ist Sammlerin und Gesellschafterin der brose GmbH. Sie gründete ihre Sammlung zeitbasierter Kunst 2003, nachdem sie Douglas Gordons Videoarbeit Play Dead: Real Time (2003) in der Gagosian Gallery in New York gesehen hatte. Seitdem hat sie eine der umfassendsten Sammlungen zeitbasierter Kunst von den 1960er Jahren bis heute aufgebaut. Im Jahr 2007 eröffnete Stoschek die JULIA STOSCHEK COLLECTION in Düsseldorf. Im Jahr 2016 wurde ein zweiter Ausstellungsraum in Berlin eröffnet, womit die Sammlung als erste in Deutschland an zwei Standorten präsentiert wird. Neben ihrer Tätigkeit als Sammlerin, unterstützt Julia Stoschek Institutionen, Künstler*innen und Wissenschaftler*innen bei der Realisierung von Projekten im Bereich zeitbasierter Kunst und engagiert sich in Gremien internationaler Institutionen. Sie ist unter anderem im Vorstand des KW Institute for Contemporary Art, Berlin, Mitglied des Kuratoriums der Nationalgalerie, Berlin, in der Ankaufskommission der Kunstsammlung NRW, Düsseldorf, und Teil des Performance Committee des Whitney Museum of Modern Art, New York.
Olav Velthuis (*1972) ist Professor an der Universiteit van Amsterdam und spezialisiert auf Kunst- und Wirtschaftssoziologie. Derzeit leitet er ein Forschungsprojekt über den weltweiten Aufstieg privater Kunstmuseen. In der Vergangenheit hat er die Entstehung und Entwicklung von Kunstmärkten in den BRIC-Ländern untersucht. Velthuis ist Autor mehrerer Bücher über den Kunstmarkt, darunter Talking Prices: Symbolic Meanings of Prices on the Market for Contemporary Art, das 2005 bei Princeton University Press erschien. Seine journalistischen Beiträge sind unter anderem in der New York Times, Artforum, The Art Newspaper und der Financial Times erschienen. Velthuis ist Präsident von TIASMA - The International Art Market Studies Association. Er hielt Vorträge unter anderem bei der Tate Modern in London, dem Stedelijk Museum in Amsterdam, dem CIMAM - International Committee for Museums and Collections of Modern Art, der Tensta Konsthall in Stockholm, der Art Basel, der Rijksacademie in Amsterdam, dem Witte de With in Rotterdam und bei Christie's in London.
Lisa Zeitz ist Chefredakteurin des Monatsmagazins WELTKUNST und der Fachzeitschrift KUNST UND AUKTIONEN. Den Kunstmarkt kennt sie aus verschiedenen Perspektiven: Sie hat in New York als Korrespondentin der Frankfurter Allgemeinen Zeitung gearbeitet, bei Axa Art Insurance und als Repräsentantin des Auktionshauses Grisebach. Zuvor hat sie Kunstgeschichte in Freiburg, Florenz und München studiert, heute lebt sie in Berlin. Ihre Doktorarbeit „Tizian, teurer Freund“ untersucht die Kunstpatronage der Gonzaga. Sie hat ein Buch über „Napoleons Medaillen“ und die Biografie des Psychoanalytikers und Sammlers Werner Muensterberger geschrieben, „Der Mann mit den Masken“. Jeden Freitag erscheint der Weltkunst-Newsletter von Lisa Zeitz, und einmal im Monat stellt sie in ihrem Podcast Persönlichkeiten wie Bénédicte Savoy oder Jonathan Meese die Frage “Was macht die Kunst?“